6 Kommentare
Feb 2, 2023Gelikt von Kea von Garnier

Das mit Instagram kann ich nur bestätigen. Seit Anfang Dezember 2022 habe ich die App komplett deaktiviert und nach der ersten Phase fomo ging es mir immer besser ohne die zumeist sinnbefreite Ablenkung. Ich habe im letzten Jahr nach 10 Jahren endlich wieder zum Lesen zurückgefunden und ohne Instagram dieses Jahr auch schon deutlich mehr Bücher verschlungen als noch Anfang letzten Jahres.

Auch wenn ich mich grad erst etwas durch ein mäßiges Buch gequält habe, konnte ich trotzdem was aus der "Geschichte" mitnehmen. Bisher habe ich eigentlich alle begonnenen Bücher auch beendet. Ich kann jedoch nicht mehrere Bücher gleichzeitig lesen, weshalb ich das angefangene beenden "muss", damit ich mich auf eine neue Geschichte mit neuen Figuren einlassen kann.

Zum Jahresanfang habe ich mir ein kleines, digitales Lesetagebuch angelegt, um Ende 2023 einen Überblick zu haben, wie viele Bücher ich geschafft habe und wie sie mir gefielen. Das motiviert mich, die Liste gut gefüllt zu bekommen und mir somit auch ausreichend Zeit für mein liebstes neues altes Hobby zu nehmen 😊

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Ein Lese-Tagebuch: Was für eine schöne Idee! Dann vergisst man auch nicht so schnell, was einen an einem Buch besonders berührt oder angeregt hat. Danke für die Anregung!

Und bezüglich Instagram: Ist es nicht verrückt, wie schnell diese Fomo-Phase vorbeigeht? Früher, als ich täglich so viel online war, dachte ich immer: "Ich darf das doch nicht verpassen!" Und jetzt vermisse ich an den Wochenende rein gar nichts! Sobald man den "Absprung" geschafft hat, erledigt sich dieses Problem verblüffend schnell von selbst :D

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Feb 3, 2023Gelikt von Kea von Garnier

Ja, es ist schon absurd, wie viel Bedeutung man den sozialen Medien oder dem Onlinegeschehen im Allgemeinen zumisst. Mit etwas Abstand habe ich auch gemerkt, dass ich nun viel mehr Raum für Kreativität und eigene Ideen im Kopf habe, statt diesen mit zumeist idealisierten Fotos und Videos fremder Leben zu füllen, die mein Leben doch recht farblos wirken ließen. Vielleicht finde ich irgendwann nochmal einen Zugang zu Instagram, es kann ja auch bereichernd sein, aber momentan fühlt sich die Abstinenz besser an. Dein Modell mit den "Öffnungszeiten" finde ich auch spannend. Aber es bedarf schon viel Selbstdisziplin, die selbstgewählten Zeiten auch wirklich einzuhalten oder hast du so eine Art beschränkten App-Zugriff in der Zeit? (Ich glaube, bei einigen Handys kann man sowas inzwischen einstellen 🤔)

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Versteh ich gut, dass Abstinenz dir aktuell noch leichter fällt. Dann gerät man quasi gar nicht in Versuchung. Solche Apps gibt es auf jeden Fall, ich selbst nutze keine. Ich glaube, das liegt weniger an der Disziplin, als mehr daran, dass ich den "rock bottom" erreicht hatte – ich war so unglücklich damit, wieviel Zeit meines Lebens für Insta draufging, dass ich die Reissleine ziehen musste. Und allein die Erinnerung daran lässt mich noch so nachhaltig erschauern, dass ich nicht in Versuchung gerate. Ich glaube, ich hatte einfach so einen Overkill, dass ich diese Tür hinter mir zugezogen habe und kein Sicherheitsschloss brauche. Zumindest aktuell nicht, wir schauen, was kommt :) Und es klingt vielleicht seltsam, aber die Tatsache, dass ich nächste Woche 38 werde und damit bald 40 bin, hat auch einen Unterschied gemacht. Mir wurde so klar, wie vergänglich ich bin, dass ich wusste: SO kann ich nicht weitermachen mit meiner kostbaren Lebenszeit.

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In meiner Ausbildung zur Buchhändlerin habe ich das Abbrechen schnell gelernt. Ich konnte es mir nicht leisten, ewig an einem Buch herum zu lesen, musste ja so viele kennen, um beraten zu können. Das war hart und letztlich gut. Denn seitdem fällt es mir sehr leicht. Das Buch berührt nichts in mir, die Figur interessiert mich nicht? Ok, weg damit. Oder zurück ins Regal und es darf auf eine zweite Chance warten. 😊 Die Frage ist ja auch: Schulde ich denn jemandem dieses Buch zu Ende zu lesen? Nein, es sind meine Lebenszeit und meine Lesefreude.

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Oh ja, das glaube ich dir sofort, dass du als Buchhändlerin nicht alle Bücher zu Ende lesen konntest! Das wäre eine unlösbare Aufgabe :D Man wird in diesem Leben wohl leider nicht alles lesen können, was man gerne würde – aber das, was man liest, sollte wirklich Spaß machen. Oder einem eben irgendetwas geben. Ich denke, Bücher dürfen mich auch anstrengen, aber eben nur dann, wenn ich darin trotzdem etwas finde, das die Lektüre für mich relevant macht.

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