Endlich. Endlich, endlich, endlich fühle ich meinen Roman wieder. Himmel, darauf habe ich seit zwei Wochen gewartet. Zwei Wochen, in denen ich brav am Schreibtisch erschienen bin und nur millimeterweise vorankam. Bis ich am Montag dann komplett blockierte. Nichts ging mehr. Die Vorstellung, mich an den Text zu setzen, war nur mit Druck, Stress und Nicht-Kreativität verbunden.
Ich erkannte: So hats gerade keinen Sinn mehr. Das war keine Arbeitsverweigerung – das war eine notwendige Pause. Erste neue Erkenntnis: Ja, Disziplin ist cool und eine Schreibroutine auch. Aber wenn du es tagelang damit versuchst und nur feststeckst, dann hilft manchmal nur eins: Loslassen.
Zweite neue Erkenntnis: Schreiben heisst nicht nur Schreiben. Es heisst manchmal auch einfach bloßes Denken und Träumen. Ich glaube, das war so ein Missverständnis von mir: Dass ich mich, wenn ich mich zum morgendlichen Schreiben hinsetze, auch Text produzieren muss. Buchstaben, schwarz auf bildschirmweiss.
Dabei ist es manchmal auch Arbeit am Roman, die Gedanken schweifen zu lassen. In die eine Richtung, in die andere. Was könnte passieren? Wie würde meine Figur sich entscheiden? Was oder wer könnte ihr begegnen? In dieser Zeit entsteht auch Text. Er ist nur noch nicht sichtbar.
Und genau diese Zeit habe ich mir Montag, Dienstag und Mittwoch gegönnt. Habe mich nicht, wie sonst, um 9 Uhr zum Schreiben hingesetzt, sondern meinen Gedanken die Zügel auf den Hals geworfen und darauf vertraut, dass irgendwann ein Impuls kommen würde. Und er kam. Ausgerechnet in einem Moment, in dem ich null mit ihm gerechnet habe.
Mir begegnete mein Protagonist im Zug :)
Klingt komisch, aber …
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