Es war nicht beabsichtigt und wäre natürlich auch gar nicht planbar gewesen, dass dem letzten Tag meines Schreibsommers schon ein Gefühl von Herbst innewohnt. Aber heute Morgen sah ich, vor den Fenstern unsere Urlaubsunterkunft, ein gelb verfärbtes Blatt in Zeitlupentempo aus der Krone einer alten Linde fallen und zu Boden segeln. Und ich wusste: Der Sommer ist vorbei.
Egal, wie warm es in den kommenden Tagen noch einmal werden sollte, der Herbst streckt ummissverständlich seine Finger aus. Er raschelt im trockenen Laub, lässt Morgennebel aus den Tälern steigen und die Stoppelfelder leer und abgeerntet zurück.
Heute ist er offiziell zu Ende, der Sommer, in dem ich mich meinem Romanprojekt widmen wollte, zumindest in den Monaten Juli und August. Ist es gelungen? Ja, wenngleich die Arbeit mich nebenher vor allem gedanklich öfter vor ihren Karren gespannt hat, als mir lieb war. Und doch – es hat sich etwas bewegt, es sind viele Seiten Text und eine neue Plotstruktur entstanden. Ich habe intensiver am Projekt gearbeitet als jemals zuvor. Das macht mich stolz (schön) aber vor allem zufrieden (noch schöner).
Wie geht es jetzt weiter? Kehre ich zu meinem alten Rhythmus zurück? Oder kann ich mir noch etwas hinüberretten in den Alltag? Kleine Freiheiten, eine andere Gewichtung von Kunst und Erwerbsarbeit?
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